Bun­des­ärz­te­kam­mer: Immer weni­ger Kli­ni­ken füh­ren Abtrei­bun­gen durch

Foto: Tho­mas Schneider/​agwelt

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Wies­ba­den (idea) – In Deutsch­land gibt es immer weni­ger Kli­ni­ken und Pra­xen, die Abtrei­bun­gen vor­neh­men. Nach Anga­ben des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes (Wies­ba­den) ist ihre Zahl von 2.000 im Jahr 2003 auf 1.200 gesun­ken, ein Rück­gang um 40 Pro­zent in 15 Jah­ren. Nach Anga­ben des Prä­si­den­ten der Bun­des­ärz­te­kam­mer, Ulrich Mont­go­me­ry (Ham­burg), ist die­se Ent­wick­lung eine Fol­ge des Drucks „mili­tan­ter Abtrei­bungs­geg­ner“. Die Poli­tik müs­se dafür sor­gen, dass Ärz­te von „Lebens­schüt­zern“ nicht dif­fa­miert und in der Aus­übung ihres Beru­fes zum Teil mas­siv gestört wer­den, sag­te er dem ARD-Maga­zin „Kon­tras­te“.

Lebens­recht­le­rin: „Wir freu­en uns über die Entwicklung“

Die­se Ein­schät­zung wies die Vor­sit­zen­de des Bun­des­ver­ban­des Lebens­recht, Alex­an­dra Lin­der (Weuspert/​Sauerland), als „blan­ken Unsinn“ zurück. „Es gibt in Deutsch­land kei­ne mili­tan­ten Lebens­schüt­zer“, sag­te sie der Evan­ge­li­schen Nach­rich­ten­agen­tur idea. Es gebe aber vie­le Hilfs­an­ge­bo­te, die Frau­en in Schwan­ger­schafts­kon­flik­ten über­zeug­ten, doch ihr Kind aus­zu­tra­gen – teil­wei­se in letz­ter Minu­te vor einem Ein­griff. Und die enga­gier­te Öffent­lich­keits­ar­beit der Lebens­recht­ler füh­re wei­ter dazu, dass jun­ge Ärz­te kei­ne Abtrei­bun­gen vor­neh­men woll­ten: „Die Abtrei­bungs­kli­ni­ken fin­den kei­nen Nach­wuchs.“ Lin­der: „Wir freu­en uns, dass die Zahl der Abtrei­bungs­kli­ni­ken und ‑pra­xen sinkt.“ Zum Bun­des­ver­band Lebens­recht gehö­ren 13 Orga­ni­sa­tio­nen. Er ver­an­stal­tet am 22. Sep­tem­ber in Ber­lin den „Marsch für das Leben“, der sich gegen die Abtrei­bungs­pra­xis in Deutsch­land wen­det. Dazu wer­den meh­re­re Tau­send Teil­neh­mer erwartet.

Quel­le: idea