Bundesärztekammer: Immer weniger Kliniken führen Abtreibungen durch
[shariff]
Wiesbaden (idea) – In Deutschland gibt es immer weniger Kliniken und Praxen, die Abtreibungen vornehmen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Wiesbaden) ist ihre Zahl von 2.000 im Jahr 2003 auf 1.200 gesunken, ein Rückgang um 40 Prozent in 15 Jahren. Nach Angaben des Präsidenten der Bundesärztekammer, Ulrich Montgomery (Hamburg), ist diese Entwicklung eine Folge des Drucks „militanter Abtreibungsgegner“. Die Politik müsse dafür sorgen, dass Ärzte von „Lebensschützern“ nicht diffamiert und in der Ausübung ihres Berufes zum Teil massiv gestört werden, sagte er dem ARD-Magazin „Kontraste“.
Lebensrechtlerin: „Wir freuen uns über die Entwicklung“
Diese Einschätzung wies die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Alexandra Linder (Weuspert/Sauerland), als „blanken Unsinn“ zurück. „Es gibt in Deutschland keine militanten Lebensschützer“, sagte sie der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Es gebe aber viele Hilfsangebote, die Frauen in Schwangerschaftskonflikten überzeugten, doch ihr Kind auszutragen – teilweise in letzter Minute vor einem Eingriff. Und die engagierte Öffentlichkeitsarbeit der Lebensrechtler führe weiter dazu, dass junge Ärzte keine Abtreibungen vornehmen wollten: „Die Abtreibungskliniken finden keinen Nachwuchs.“ Linder: „Wir freuen uns, dass die Zahl der Abtreibungskliniken und ‑praxen sinkt.“ Zum Bundesverband Lebensrecht gehören 13 Organisationen. Er veranstaltet am 22. September in Berlin den „Marsch für das Leben“, der sich gegen die Abtreibungspraxis in Deutschland wendet. Dazu werden mehrere Tausend Teilnehmer erwartet.
Quelle: idea